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Überblick

Die meisten Behelfsheime Berlins wurden, aufgrund fehlender Freiflächen und den kontinuierlichen Bombenangriffen im Zentrum, außerhalb des Stadtzentrums errichtet. Während sich in vielen Siedlungen ca. 20 Behelfsheime befanden [1], bestanden andere Siedlungen aus hunderten Behelfsheimen und hatten dörfliche Strukturen, inklusive  Schulen, Brunnen und anderen Infrastrukturen [2]. Es ist anzunehmen, dass es auch einzelne Behelfsheime gab, die auf kleineren, durch Privatpersonen bereitgestellten, Grundstücken errichtet wurden. Durch die gewählte Recherchemethode konnte allerdings keines solcher Behelfsheime ermitteln werden. Viele der Siedlungen wurden durch Unternehmen für die jeweiligen Mitarbeiter*innen errichtet [3]. Andere wurden durch die Stadt Berlin errichtet und durch unterschiedliche ausgebombte Bürger*innen bezogen [4]. Sie wurden auf Grundstücken errichtet, die, je nachdem, von der Kommune [5], von einem Großgrundbestizer*innen [6] oder von einem Unternehmen [7] bereitgestellt wurden. Teilweise existieren die Siedlungen als Kleingartenanlagen mit zahlreichen erhaltenen Behelfsheimen noch bis heute [8] oder wurden zu Einfamilienhaussiedlungen ausgebaut [9]. Viele andere Siedlungen, wie beispielsweise die Siedlung Neue Heimat in Berlin Neukölln, wurden ab den 1950er Jahren abgerissen und durch andere Gebäude oder Nutzungen überplant.

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Ãœberblick

Im Rahmen des Studienprojektes setzte sich ein Teil der Gruppe mit erhaltenen sowie ehemaligen, heute überbauten Behelfsheimsiedlungen in Berlin auseinander. Ein “Standortsplan für Behelfsheime” des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt aus Kriegszeiten [10] gab Aufschluss über zahlreiche gebaute und in Planung befindliche Siedlungen im 2. Weltkrieg. Schriftstücke und Briefverkehre von öffentlichen Stellen und Unternehmen aus dem Landes- und Bundesarchiv sowie aus den Bezirksarchiven ergänzten die Erkenntnisse und ermöglichten, kleinere und später entstandene Siedlungen zu ermitteln. Über die Bezirksverbände der Kleingärtner*innen wurden die Ergebnisse nochmals erweitert. Die aus den Recherchen entstandene Karte verortet alle Behelfsheimsiedlungen, die in der Stadt ermittelt werden konnten. Durch den Vergleich mit Luftbildern und Vor-Ort-Untersuchungen wurde festgehalten, ob diese Siedlungen heute noch existieren. Für jede Siedlung werden außerdem sämtliche ermittelte Informationen aufgezeigt, inklusive der Quelle in der die sie erwähnt wurde. Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einzelne  Behelfsheime oder ganze Siedlungen sind durch die unklare Quellenlage nicht mehr nachzuweisen oder konnten durch die gewählte Recherchemethoden nicht ermittelt werden.

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Quellen

[1] Beispiele: Siedlung an der Goerzallee (Lichterfelde); Siedlung an der Kurfürstenstraße (Lichterfelde); Siedlung an der Hildburghauser Straße (Lichterfelde)

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[2] Beispiel: Siedlung KGV Florafreunde (Karlshorst); Behelfsheim-Siedlung Neue Heimat am Steinberg/Kolonie Steinberg (Borsigwalde)

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[3] Beispiele: Siedlung Alfeder Straße für Mitarbeiter der I.G. Farbenindustrie (Biesdorf); Siedlung Blumenfeld u.A. für Siemens- und AEG-Mitarbeiter (Müggelheim); Siedlung in Alt-Schönow für Siemens- und Telefunken-Mitarbeiter

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[4] Beispiel: Siedlung KGV Florafreunde (Karlshorst)

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[5] Beispiel: Standort 12 (Hermsdorf)

 

[6] Beispiele: Siedlung KGV Florafreunde (Karlshorst); Siedlung Alfeder Straße (Biesdorf)

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[7] Beispiel: Siedlung Blumenfeld (Müggelheim)

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[8] Beispiele: Siedlung KGV Florafreunde (Karlshorst); Behelfsheimsiedlung Tegelgrund (Tegel)

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[9] Beispiel: Standort 12 (Hermsdorf)

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[10] BArch, R 4606/3559

Quellen

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